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Friedhöfler-Höhle
In der Friedhöfler-Höhle am Bürgenberg befindet sich eine von zwei intermittierenden Quellen in der Schweiz. Der Zeitpunkt eines Ausbruchs der Quelle wird zwar durch das Wetter bestimmt, die Funktionsweise ist jedoch rein physikalisch-hydrologisch bedingt. Die intermittierenden Quellen sind durch die plötzlichen Ausbrüche des Quellwassers und das ebenso schnelle Versiegen dieser Quellen gekennzeichnet. Verantwortlich für die Seltenheit solcher Quellen sind die vielen Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit das System funktioniert. Aus diesem Grund ist die Friedhöfler-Höhle unter Naturschutz gestellt worden.
Die Geologie des Bürgenberges begünstigt mit ihrem Kalkgestein die Höhlenbildung. Die Gesteine wurden in der Kreidezeit und im Tertiär abgelagert. Gut verkarstungsfähig sind der obere und der untere Schrattenkalk, sowie der Seewer-Kalk, in welchem auch die Friedhöfler-Höhle liegt. Vermutlich ist das Einzugsgebiet des Friedhöfler-Bachs nur der oberhalb der Höhle gelegene Hang bis zum Mattgrat. Das Gestein oberhalb der Höhle lässt das Wasser sehr gut versickern. Aus diesem Grund fehlen in diesem Gebiet Oberflächengewässer fast vollständig. Die Friedhöfler-Quelle stellt also die Hochwasserentlastungsquelle für den Seewer-Kalk dar.
Diese Hochwasserentlastung zeigt sich jeweils in den plötzlichen Ausbrüchen von grossen Wassermengen. Diese Ausbrüche waren es dann auch, welche Anwohner und
Vorüberziehende auf den Friedhöflerbach und seine Höhle aufmerksam werden liessen. Mit der Beschäftigung der Höhle und ihres Phänomens sind Sagen, die bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden können, entstanden. Der Name Fridholffer wird 1598 erstmals erwähnt. Diese Sagen versuchten zu erklären, was zu jener Zeit noch nicht verstanden werden konnte. Ihr Inhalt ist immer etwa derselbe: Wer am Eingang der Höhle das Wasser herausfordert und nicht an die Macht des Berggeistes glaubt, der soll seinen Fluten nicht entrinnen können und wird unfehlbar in den See gespült und dort begraben.