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Pfarrkirche St. Anton
Ausgrabungen lassen vermuten, dass bereits um 1500 ein Gebetshäuschen zu Ehren des heiligen Antonius auf der Ebene am Bürgenberg gestanden ist. Seither wurden verschiedene Kapellen am gleichen Ort gebaut und wieder abgerissen, um grösseren Gotteshäusern Platz zu machen.
Die heutige Kirche ist in den Jahren 1892–1894 erbaut worden. Sie stellt eines der wenigen neugotischen Bauwerke in unserem Kanton dar und trägt die Handschrift des Architekten Wilhelm Hanauer. 1972 wurde die Kirche einer umfassenden Aussen- und 1990/1991 einer Innenrestaurierung unterzogen. Dabei hat man darauf geachtet, den Ursprung nicht zu verfälschen, ohne aber auf Anpassungen zu verzichten, welche die heutige Liturgie erforderlich macht. Dank der subtilen Vorgehensweise ist die Kirche heute noch weitgehend im ursprünglichen Bau- und Ausstattungszustand erhalten geblieben, weshalb sie der Kanton 1989 ins Inventar der schützenswerten Kulturgüter aufgenommen hat.
Im Innern der Kirche fallen vor allem die reich geschnitzten Figurenwerke des Hochaltares, der Seitenaltäre, der Kanzel und der Beichtstühle auf. Das gewaltige Chorbogengemälde stammt vom einheimischen Pater Rudolf Blättler und gab immer wieder zu wilden Spekulationen Anlass, da dem Künstler Männer und Frauen aus dem Dorfe Modell gestanden waren. Das Fresko stellt das Paradies dar und enthält neben den neun Engelchören 40 namentlich aufgeführte Heilige. Die Glasfenster, ebenfalls von Blättler entworfen, zeigen Christi Geburt und Auferstehung, Heilige, Dekorationen, Wappen und Namen der Stifter. Die Statue des Kirchenpatrons Antonius Eremita steht seit der Restaurierung auf einem kleinen Sockel an der linken Chorwand. Wie diese Figur in die Kirche kam ist nicht mehr nachzuweisen, sicher aber muss dies um 1900 herum geschehen sein. Der Taufstein trägt die Jahreszahl 1881. Er stand also bereits in der abgebrochenen barocken Kapelle. Der heutige Zelebrationsaltar und der Ambo sind 1991 neu gefertigt worden. Sie entsprechen der Formensprache der neugotischen Altarmensen. Die ursprüngliche Goll-Orgel wurde 1897 mit 21 Registern gebaut, 1945 elektrifiziert und 1960 auf 24 Register erweitert. Während der Restaurierung hat man diese durch eine neue Metzler-Orgel in klassischer, rein mechanischer Bauweise ersetzt. Sie besitzt 29 Register mit 2007 Pfeifen. Einzelne davon konnten von der alten Orgel weiterverwendet werden. Das Gehäuse wurde nun so erstellt, dass der Blick zur Fensterrosette in der Westwand wieder frei wurde.
Buochserstrasse
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